Collage

Die Ausstellung „8 Wandlungen“ 2010 in der Galerie des Ernst Rietschel Geburtshauses war Anlass für Neues und genaueres Hinterfragen, weg von der Schwere der Erde- hin zum Abstrakten, geistigen Prinzip.

 

Der Raumbezug zwischen menschlicher Plastik und Architektur zieht sich wie ein roter Faden durch meine Arbeiten. Die Reduktion auf in sich geschlossene Formen und speziell das Bogenelement in der Plastik und inzwischen auch mit Collagen begleitet mich in diesem Zusammenhang schon seit vielen Jahren.

Natürlich spielen im Unterbewusstsein die kleinen Dorfkirchen oder raumgreifenden Dome der Romanik beim Betrachten und Innehalten eine Rolle. Diese wurden von den bedeutenden Mystikern des Mittelalters als ideale Baukörper und Orte der Besinnung, Meditation und höchster Spiritualität erkannt, die den Menschen nicht nur akustisch in positive Schwingung versetzten. Es ist neben der Logik der Statik auch die schlichte Form des in sich ruhenden, geerdeten Bogens.

Doch auch die Romanik hatte ihre Vorbilder vielgestaltig im Verbreitungsgebiet des römischen Imperiums gigantischer Zweckbauten, die Städte mit Straßen und Wasser über Täler hinweg verbanden oder das nationalistische Wonnegefühl durch „Brot und Spiele“ in großen Arenen ermöglichte. Es fanden sich dafür Anregungen in der Vorzeit- im alten Babylon mit der prächtigen Prozessionsstraße und dem Ischtar Tor der Zeit Nebukadnezars. Also ist der „Romanische Bogen“ eine architektonisch bewährte Urform, die stets Stabilität und zeitlose Ästhetik vermittelt. Selbst Semper griff bei der Ausführung der Querung des Göltzschtals für die sächsisch- bayrische Eisenbahnlinie auf diese Konstruktion zurück.

Innen- eine kreisrunde Form       Außen- eine rechteckige Form

bzw. bei plastischen Arbeiten sind dies "Baukörper".

Selektiere ich den Begriff des „Baukörpers“, so finde ich eine im Wortsinn nicht lebende (Bau- Architektur) und lebende (Körper- Mensch) Materie, sich ideal miteinander verbindend in einem Wort.

Die runde Innenform steht symbolisch für das Weibliche- die rechteckig quadratische Außenform für das männliche Symbol.

Die „8“ steht für Unendlichkeit und die Wandlungen durch Spiegelungen des geteilten Bogens beziehen sich auf das I Ging und sind vertikal sowie horizontal ausgerichtet.

 

 

Reihe von Collagen mit verschiedenen Pappen

Größe: 90 cm x 70 cm

teilweise strukturierte farbige Pappen, die von dem Bogenelement aus sich spiegeln

in vertikaler Ausrichtung

Auseinandersetzung mit diesem Thema keramisch seit 1995

Bearbeitung und intensive Durchdringung mit Pappen und unterschiedlicher Farbigkeit seit 2009

 

Collagen

2 Quadrate (Rot, Blau)

mit dynamischer Fortführung ihrer Außenkanten