Holzgefeuertes Steinzeug

Einbrandverfahren mit sehr trockenem Holz im Freifeuerofen, Schmauchphase

 

Gerald Schädlich ist ein Töpfer und Künstler der seltenen Art und lebt im hintersten Winkel der Sächsischen Schweiz, in Hinterhermsdorf.

Er bevorzugt eine sehr aufwendige mittelalterliche Brenntechnik und fertigt Holzgefeuertes Steinzeug.

Bei diesem Verfahren fährt die offene, mit Holzasche angereicherte Flamme zwischen den im großen Brennraum gelagerten Gefäßen und Plastiken hindurch. 1,5 Tage werden die aus sächsischem Ton gedrehten, ursprünglich hellen Rohlinge höchsten Temperaturen ausgesetzt. 7 m³ Holz werden hierfür verbraucht, allein für die letzten 6 Stunden, in denen unbedingt 1340 °C erreicht und gehalten werden müssen, die Hälfte mit Hartholz. Erst nach dreitägiger Abkühlung zeigt sich das Ergebnis des aufwendigen Tuns, wird offenbar, ob das Feuer gehärtet und gestaltet, aber nicht zerstört hat.

Erwünscht sind unregelmäßige Spuren der sich überschlagenden Glutstürme, und am Erzeugnis durch die eingebrannte Holzasche erlesen schimmernde, jedoch bewegte Oberflächen, in ihrem Ausdruck nicht planbar.

Auf alle Effekt haschenden Hilfsmittel wie Oberflächenglasuren oder Salze wird bewusst verzichtet- ein keramisches Reinheitsgebot. Jedes Stück ist ein Unikat!

Dr. Klaus- Dieter Wintermann, Philosoph und Direktor Schloss Weesenstein 1999

 

Hinterhermsdorfer Steinzeug, mit reinem Holzascheanflug ohne Salzzugabe, 1360 °C

Alle Keramiken sind natürlich gestempelt (seit 1994) und werden mit einer kurzen Beschreibung der Technik mit Qualitätssiegel als Geschenk auf Wunsch versehen.